1884 wurde das landwirtschaftliche Anwesen von Anton Haderecker erworben
und nach einem verheerenden Brand 1890 komplett neu aufgebaut.
2. Generation:
Der Sohn Andreas Haderecker mit Ehefrau Theres (geb.: Kneißl, verwandt mit Räuber Kneißl) übernahm 1897 das neu errichtete Anwesen. Zu dieser Zeit taucht zum ersten Mal ein Grundbucheintrag als „Wirtshaus im Graßlfinger- Moos“ mit dem Besitzer und Gastwirt Andreas Haderecker auf. Da Andreas lieber anderen Dingen wie der Wilderei nachging, verfielen die Gebäude zusehends. Nach dem Tod von Andreas Haderecker 1929 führte seinen zweite Frau Magdalena die Gast- und Tafernwirtschaft weiter.
3. Generation:
Im Jahr 1935 wurde das Anwesen für 6.000 Mark an die Schwester Rosa Sirtl (geb.: Haderecker) und ihren Mann Andreas Sirtl verkauft. Allerdings musste es aufgrund des desolaten Zustandes abgerissen werden. Da die junge Familie sämtliche Ersparnisse in den Kauf investiert hatte, pachteten sie – um ihren Lebensunterhalt verdienen zu können – die Gaststätte Widmann in Graßlfing.
Der Neubau des Haderecker-Anwesens war für 1949 geplant, drohte aber an der finanziellen Lage zu scheitern- etwa 1.000 Mark fehlten noch für den Bau. Um das fehlende Geld zu leihen, wandte sich Andreas Sirtl an Münchner Brauereien, die ihm die Summe von 1.000 Mark aber nur als Gegenleistung für die Unterzeichnung eines Bierlieferungsvertrages aushändigen wollten.
Als Retter in der Not erwies sich der damalige Besitzer der Dachauer Brauerei, Kurt Ziegler. Er schlug die Bitte nicht ab und per Handschlag wurde vereinbart das Dachauer Bier auszuschenken. Im Gegenzug erhielt der Wirt 1.000 Mark bar auf die Hand. Im Jahr 1950 erwarb die Familie Sirtl die Wirtschaftskonzession und konnte mit inzwischen sechs Kindern den Gastbetrieb beginnen.
Über 30 Jahre führten Andreas und Rosa Sirtl das Gasthaus „Zum Haderecker“ überaus erfolgreich.
4. Generation:
Nach dem Tod der Mutter 1982 übernahm das jüngste ihrer mittlerweile sieben Kinder, Ernst Sirtl mit seiner Frau Monika die Tafernwirtschaft. In den kommenden Jahren wurde viel umgebaut- zuerst die Küche, die anstatt des alten Holzofens eine moderne Ausstattung erhielt. Auch die Innenräume bekamen nach und nach ein neues Gesicht. Vor allem nach dem großen Umbau im Jahr 2000, bei dem zwei neue Nebenräume entstanden, ist die Wirtschaft wieder ein kleines Schmuckstück geworden. Trotz der vielen Umbau- und Vergrößerungsmaßnahmen kam die Familie nie zu kurz und so wuchsen zudem 5 Kinder – allesamt Mädels – auf, welche von Kindesbeinen an im Wirtshaus und der Landwirtschaft mithalfen.
Knapp 40 Jahre führte das Ehepaar das Gasthaus überaus erfolgreich und machten es zu dem was es heute ist.
5. Generation:
Im Jahr 2019 haben die Kinder die Wirtschaft übernommen und betreiben diese in Zusammenarbeit mit den Eltern weiter. In der Küche arbeiten beide Generationen, Hand in Hand zusammen: Seniorchef Ernst Sirtl und Küchenchefin Johanna Eulenlehner stehen gemeinsam hinterm Herd. Wie auch in der Vergangenheit wird die kleine Landwirtschaft nebenher weiter betrieben. Auch das traditionelle Wursten wird wie in alten Zeiten weitergeführt.